Bretten – eine fränkische Gründung um 500

Der Alemannensturm der Jahre 259/260 hat mit rauher Hand alles Römische zuvor fortgewischt. Auch der Kraichgau wurde zwischen 260 bis 500 zum Siedlungsgebiet der Alemannen.

Nach langen kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Franken, gingen diese in einer Schlacht 496/497 unter König Chlodwig als Sieger hervor. Somit fiel den Franken zu, die germanischen Stämme von der Nordsee bis zu den Alpen politisch einheitlich zusammenzufassen. Diese Übernahme der Siedlungs- und Herrschaftsgebiete geschah natürlich nicht schlagartig, sondern über einen langen Zeitraum. Vor allem die allemannischen Unterschichten sind oft geblieben, während die vielen kleineren und größeren Grundherren, die zum Teil über eine beträchtliche Anzahl von Hörigen verfügten, enteignet wurden und neue fränkische Kolonisten und Herren ins Land zogen.

Die fränkische Besiedlung nach 500 hat den Grund gelegt, auf dem die Strukturen unserer Kulturlandschaft bis zur Gegenwart aufbauen. Vieles lässt sich für die Annahme belegen, dass Bretten zu den frühestens fränkischen Siedlungen gehörte, die nach 500 durch die Übernahme der Herrschaft entstanden sind. Die Franken müssen es gewesen sein, die Bretten den Namen gegeben haben. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass an der Stelle des fränkischen Breteheim schon eine alemannische Vorgängersiedlung bestanden hat, die aber ihren Namen verlor und der fränkischen Neugründung Platz machen musste. Aufgrund archäologischer Zeugnisse in nicht weniger als drei Reihengräbern auf Brettener Gemarkung geben uns Funde und die Arten der Bestattung, z.B. Grabhügel oder Flachgräber wichtige Hinweise über Siedlungen und die Ursprünge Brettens. Auch die Ortsnamenforschung lässt mit großer Wahrscheinlichkeit darauf schließen, dass Brettens Existenz 100 bis 200 Jahre vor der urkundlichen Erwähnung bestanden hat.

Die schriftlichen Zeugnisse für unseren Raum setzten allerdings erst nach der Mitte des 8. Jahrhunderts durch Aufzeichnungen der Klöster Lorsch und Weißenburg ein.

 


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