Die Grafschaft Bretheim und ihre Inhaber ab 1100
Nach der letzten Erwähnung im Jahre 870 im Lorscher Kodex schweigt die Überlieferung für lange Zeit völlig über die Besitzer Brettens. Erst 1109 findet sich im Schenkungsbuch des Klosters Hirsau bei Calw eine Schenkungsurkunde zur Grafschaft Bretheim an das Kloster im Nagoldtal.
Inhaber ab 1100 waren die Grafen von Lauffen a.N. Diese waren die Erben und Nachfolger der sogenannten Zeisolf-Wolframe, die im 11. Jahrhundert die Herren Brettens als salische Untergrafen waren. Bretten war urkundlich nachweisbar der namengebende Mittelpunkt der Grafschaft im Kraichgau.
Über die Entstehung und Deutung des Namens Bretten überlieferten sich ganz unterschiedliche und teilweise abwegige Erklärungen. Ein letzter Beweis lässt sich wohl kaum mehr belegen. Schäfer sieht den entscheidenden Ansatz im Areal um die heutige Stiftskirche. Im frühmittelalterlichen Dorf Breteheim standen das wohnturmartige herrschaftliche Steinhaus – an dessen Stelle im 18. Jahrhundert das Amthaus errichtet wurde – und das Herrenhaus des Fronhofes. Diese fanden sich auf Plattformen oberhalb des Saalbachtals. Ein Steilabfall zur Talaue trennt sie von der Flussniederung und dem im weiteren Verlauf wieder ansteigenden Hügelland.. Diese topografische Situation des ältesten Siedlungskernes Bretten – die Lage auf einer erhöhten Verebnung, einem Plateau, einer Tischplatte (Brett) gleich, scheint die von der Wortbedeutung her plausibelste Erklärung zu sein:
Breteheim, das Heim an der brett-förmigen Erhöhung.